Wie bilde ich einen Dur bzw. Moll-Dreiklang?
Hier eine Anleitung zum Bilden von Dur und Moll–Dreiklängen.
Diese Anleitung versucht ein wenig dem Problem zu entgehen, dass die genaue Definition der musiktheoretischen Begriffe dem Laie doch nicht so parat sind, weil er zu wenig praktische Anwendung für diese in seinem Alltag hat.
Schritt 1: Terzschichtung
Das Wesen von Dreiklängen ist die Terzschichtung dreier Töne.
Terzen kann man im Notenbild daran erkennen, dass die Notenköpfe, wenn man die Noten direkt übereinander schreibt, sich berühren.
Eine Eselsbrücke dazu: Terzen klingen süß, wie Küsse sind. Deswegen hängen sie wie zwei Verliebte aneinander.
Nachdem man die Terzschichtung geschrieben hat, trägt man dafür Sorge, dass der mittlere Ton dasselbe Vorzeichen wie der Grundton hat.
Schritt 2: Ist die Quinte rein?
Hierzu müssen wir den unteren und den oberen Ton (Quinte) des Dreiklanges betrachten.
Die Töne müssen dasselbe Vorzeichen haben.
- Wenn der untere Ton kein Vorzeichen hat, dann hat der obere Ton auch kein Vorzeichen
- Wenn der untere Ton ein Kreuz vorgezeichnet hat, dann hat der obere Ton auch ein Kreuz vorgezeichnet.
- Wenn der untere Ton „b” vorgezeichnet hat, dann hat der obere Ton auch ein „b” vorgezeichnet.
Leider gibt es zwei Töne, die aus dieser Regel ausbrechen.
-
Wenn der Grundton ein h ist, dann muss der obere Ton ein #f sein
- Wenn der Grundton ein b ist, dann muss der obere Ton ein f sein
Man kann auch (zusätzlich) einen Gehörtest machen, die verminderten Quinten “h-f” bzw. “b-f” klingen ziemlich gräulich. Das tun sie, weil verminderte Quinten für das Ohr genau so wirken wie Tritoni (Mehrzahl von Tritonus). Der Tritonus hat auch den Namen “Diabolus in musica” also “Der Teufel in der Musik”. Entsprechend klingt das dann auch. Und verminderte Quinten hören sich genauso an.
Schritt 3: Ist die untere Terz eine kleine oder große Terz?
Die Größe der unteren Terz bestimmt sich durch die Halbtonschritte. Jetzt sind wir mal wieder bei der leidigen Frage angekommen, wie groß ist eine große Terz und wie groß ist eine kleine Terz. Ja, da war was. Bloß was?
Man kann das Problem etwas umgehen. Ein Moll bzw. Dur-Dreiklang besteht jeweils aus einer großen und kleinen Terz. Also kann man die Halbtonschritte der unteren bzw. oberen Terz abzählen. Und die Terz, die mehr Halbtonschritte hat, ist die große Terz.
- Ist die untere Terz eine große Terz, dann hat man einen Dur-Akkord
- Ist die untere Terz eine kleine Terz, dann hat man einen Moll-Akkord.
Noch eine Eselbrücke, die etwas an den Haaren herbei gezogen ist: Große Menschen wirken des Öfteren dürr, kleine Menschen neben ihnen eher mollig.
Bei Bedarf muss man den mittleren Ton mit einem Vorzeichen, bzw. Auflösungszeichen so korrigieren, dass man das gewünschte Tongeschlecht – also Dur oder Moll – erhält.
Ein hilfreiches Buch zum Thema:”Das kleine Einmaleins der Musiktheorie“.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 22. September 2006 um 08:16 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Lernen, Musiktheorie abgelegt. | Es gibt einen Kommentar