Intervalle – Wie war das noch einmal?
Das Leidige an den Intervallen ist, wenn man dieses Wissen nicht ständig braucht, dass dieses Wissen doch ziemlich schnell in ein vages Halbwissen umschlägt. Deswegen einige Ratschläge, wie man dieses Wissen wieder aktivieren kann.
Intervallnamen rekonstruieren
Das geht teilweise sehr einfach, wenn man Latein oder eine romanische Sprache wie Italienisch, Spanisch oder Französisch (am wenigsten geeignet) gelernt hat. Die Ordinalzahlen erstens, zweitens, drittens, viertens, fünftens, sechstens, siebtens und achtens in diesen Sprachen sind großteils sehr starke Erinnerungshilfen für die Intervallnamen.
- Die lateinischen Ordinalzahlen: primus, secundus, tertius, quartus, quintus, sextus, septimus, octavus .
- Die italienischen Ordinalzahlen: primo, secondo, terzo, quarto, quinto, sesto, settimo, otto
- Die spanischen Ordinalzahlen: primero, segundo, tercer, cuarto, quinto, sexto, séptimo, ocho
- Die französischen Ordinalzahlen: premier, deuxièmes, troisièmes, quatrièmes, cinquièmes, sixièmes, septièmes, huit
Wie viele Schritte groß ist ein Intervall?
Auf Grund sprachlicher Ungenauigkeiten ist immer wieder unklar, wie viele Schritte groß eine Intervall in der Stammtonleiter ist. Was sich aber immer wieder gut gemerkt wird, dass bei einer Oktave der untere und obere Ton den gleichen Tonnamen haben. Damit kann man sich mit Rückwärtszählen die Schrittanzahl der einzelnen Intervalle rekonstruieren.
Klein und groß – Die genaue Größe der Intervalle wiederentdecken
Jetzt bildet man jedes Intervall einmal über dem Ton c und dann über dem Ton e. Dann zählt man die Halbtonschritte ab. Ist die Anzahl der Halbtonschritte gleich, dann gibt es das Intervall in der Form
- (vermindert)
- rein
- (übermäßig)
Ist die Anzahl der Halbtonschritte ungleich, dann gibt es das Intervall in der Form
- (vermindert)
- klein
- groß
- (übermäßig)
Mancher wird vielleicht über die Begriffe „vermindert” und „übermäßig” erstaunt sein. Sie sind der Vollständigkeit halber erwähnt, solche Intervalle treten – bis auf die Ausnahme übermäßige Quarte und verminderte Quinte – sehr selten auf. Damit man sich das ganze besser vorstellen kann, illustriere ich das Vorgehen an der Terz. Also ich bilde eine Terz über
- c und erhalte den Ton e
- e und erhalte den Ton g
Ich zähle die Halbtonschritte ab und erhalte für
- c und e vier Halbtonschritte
- e und g drei Halbtonschritte
Deswegen weiß ich jetzt, dass es
- kleine Terzen gibt und deren genaue Größe beträgt drei Halbtonschritte.
- große Terzen gibt und deren genaue Größe beträgt vier Halbtonschritte.
Es besteht nur noch das Problem, wie merkt man sich, die Töne c und e für diese Vorgehensweise. Ein Vorschlag wäre zum Beispiel das Wort „Cellulite”. Für die Jungs, die nicht wissen, was das ist, fragt kein weibliches Wesen danach, es könnte eine gewisse Verschnupftheit bedeuten. Fragt lieber eine Suchmaschine danach.
Ein hilfreiches Buch zum Thema:”Das kleine Einmaleins der Musiktheorie“.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 29. September 2006 um 08:51 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Lernen, Musiktheorie, praktisch abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .