Wie stimme ich eine Gitarre?
In diesem Artikel geht es nicht darum, was man für Töne greifen muss, um die Saiten zu vergleichen, denn dazu gibt es genügend Hinweise im Netz. Eine schönde Darstellung gibt es unter http://www.gitarre-stimmen.de. Hier soll es um das Problem gehen, wie lerne ich das mit dem Hören.
Das Grundproblem
Wenn die Gitarre deutlich verstimmt ist, ist es ja kein großes Problem zu hören, ob jetzt die eine Saite zu tief oder zu hoch ist. Doch je knapper die Sache ist, desto schwerer wird es für das ungeübte Ohr, diese Unterscheidung zu treffen, zu tief, zu hoch und passt das jetzt schon wirklich?
Damit Du ungefähr einen Eindruck davon bekommst, wie sich diese Annäherung anhört, habe ich ein RealMediaFile erstellt. Wen die Töne zusammenpassen, wird die Bildschirmfläche des Players grün.
Das Ohr mit dem Stimmgerät trainieren
- Schlage zuerst den einen Ton an, dämpfe ihn und spiele dann den anderen Ton.
- Stelle einfach eine Vermutung an. Versuche eine Voraussage zu machen, wie der Ausschlag auf dem Stimmgerät aussieht.
- Schlage zuerst den einen Ton an, dämpfe ihn und dann spiele den anderen Ton. Dieses Mal aber mit Stimmgerät. Vergleiche deine Vermutung mit der Wirklichkeit.
Das Ohr mit Singen trainieren
Diese Methode ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Aber ich halte sie für die bessere, um das Ohr zu erziehen.
- Schlage den ersten Ton an und singe ihn. Am Anfang solltest Du den Ton einige Sekunden lang singen. Du wirst merken, dass sich deine Stimme auf den Ton einstellt, also die Tonhöhe des gesungenen Ton ändert sich noch.
- Wenn sich deine Stimme stabilisiert hat, dämpfe den ersten Ton, und schlage den zweiten an und singe diesen. Warte wieder bis sich die Stimme stabilisiert.
Am Anfang dauert es bei manchen zu lange, bis der gesungene Ton stabil ist, damit man die zwei gesungenen Töne wirklich vergleichen kann. Aber das gibt sich nach ein paar Versuchen.
Jetzt stellt sich die Frage, warum soll ich den Unterschied bei zwei gesungenen Tönen besser hören, als bei zwei gespielten? Du musst jetzt den Unterschied nicht hören, sondern Du kannst ihn im Hals spüren. Du spürst in deinem Kehlkopf, ob Du tiefer oder höher geworden bist.
Grundvoraussetzung für diese Methode aber, dass man einigermaßen singend Töne treffen kann.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 3. November 2006 um 08:12 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gehör, Lernen, praktisch abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .