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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Tipps für Abzugsbindungen.

In den letzten Wochen habe ich wieder ein paar Schülern Abzugsbindungen erarbeitet. Dabei sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die ich ganz hilfreich fand.

Ich kenne einige Erklärungen für die Abzugsbindungen, interessanterweise wird in keiner Erklärung genauer erklärt, wie sich der abziehende Finger verhält. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder man zieht mit der Hand oder rollt das Mittelgelenk des abziehenden Fingers ein. Der zweite Weg wäre der richtige.

Instinktiv wird aber meist die erste Möglichkeit verwendet. Wenn aber den Schülern klar wird, wie sich der abziehende Finger verhalten muss, fällt ihnen leichter das Mittelgelenk einzurollen.

Was muss dazu aber klar werden? Einige geometrischen Zusammenhänge.

Wie bewegt sich das End- und Mittelglied?

End- und Mittelglied sind eine stabile Einheit. Die wichtige Frage ist, verschiebt sich diese Einheit beim Abzug parallel oder verändert diese Einheit End- und Mittelglied ihren Winkel zum Griffbrett?

Wenn man darüber nachdenkt ist es sonnenklar. Die Einheit End- und Mittelglied muss ihren Winkel zum Griffbrett verändern, weil diese Einheit durch das Scharniergelenk des Mittelgelenkes nur die Möglichkeit hat eine Kreisfläche zu beschreiben.

Bewegt sich das Grundglied beim Abzug?

Notgedrungen ja. Ich gehe jetzt davon aus, dass die Fingerkuppe auf dem Griffbrett und der Nachbarsaite landet. Weil ja die Einheit End- und Mittelglied ihren Winkel zum Griffbrett verändert, nähert sich je nach Ausgangsstellung dieser Einheit das Mittelgelenk dem Griffbrett oder entfernt sich. Da aber das Grundgelenk des abziehenden Fingers quasi das stabile Fundament im Raum ist, muss das Grundglied auch eine Kreisfläche beschreiben. Ob diese Bewegung nach vorne und hinten geht, hängt von der Ausgangsstellung der Einheit End- und Mittelglied ab.

Beweglichkeit zulassen

Meiner Erfahrung nach ist das Hauptproblem, dass die oben beschriebenen Bewegungen durch unnötige Fixierung verhindert werden. Das dürfte hauptsächlich daran liegen, dass die Aktionen aus dem Grundgelenk dazu dienen den Finger auf dem Griffbrett zu halten. Eine gezielte Differenzierung des Krafteinsatzes ist selten nötig und deswegen ist die Fähigkeit dazu auch nicht sehr ausgeprägt.

Wie also üben?

  • Es erweist sich als eine gute Übung, vor dem Abzug den Druck auf die Saite so weit nachzulassen, dass der Ton immer noch klingt. Also kurz vor die Schnarrgrenze. Dann zieht man erst ab.
  • Den Ton vor dem Abzug ff zu spielen, den Abzugston pp.
  • Decrescendo und Crescendoübungen mit Abzügen fördern die Differenzierungsfähigkeit des Krafteinsatzes.
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Der Beitrag wurde am Freitag, den 25. Januar 2008 um 08:18 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Lernen, Technik, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .