Ludwig – Ein Kompositionsprogramm
Durch eine Googleanzeige bin ich auf die Software Ludwig aufmerksam geworden. Angeblich ein Programm, mit dem man Gitarre spielen lernen kann. Diese Aussage ist schlichtweg Unfug. Aber ich finde das Programm im Ansatz interessant, aber es hat die falsche Ausgestaltung.
Aber der Reihe nach. Um was geht es? Ludwig ist ein Programm, das Stücke in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Stilen komponieren kann. Diese Stücke kann man dann mitspielen. Hinter dieser Software steckt Matthias Wüllenweber, der die Schachsoftware Fritz programmiert hat. Fritz hat einen Schachweltmeister geschlagen.
Es gibt leider keine Demoversion des Programmes, sondern nur eine sehr ausführliche Darstellung. Die Demosongs sind harmonisch weitaus besser, als was Band in a Box produziert, wenn man BiaB eine eingegebene Melodie aussetzen lässt. (Meine Schüler setzen schon bei ihren ersten Versuchen nach Gehör bessere Harmonien unter eine Melodie als BiaB).
Im Gegensatz zu BiaB komponiert Ludwig die Melodien selber. Die Eingabe einer Melodie ist allem Anschein nicht vorgesehen.
Die Werbung von Ludwig hebt darauf ab, dass man mit dieser Software ein Instrument lernen könnte. Das ist unredlicher Humbug. Aber mit dieser Software kann es deutlich mehr Spaß machen ein Instrument zu lernen. Wenn da nicht das Manko wäre, dass man keine Melodien eingeben kann.
Meine Vision für dieses Programm wäre, dass der Schüler seine Stücke eingeben kann und dann sich in den verschiedensten Stilen begleiten lässt. Dies ist aber eher für Anfänger interessant, also meist immer noch Kinder. Deswegen wäre ein kindgerechtes Interface sehr interessant.
Was ich schade finde, dass die Begleitstile sehr poplastig sind und dies meiner Erfahrung nach unnotwendiger vorauseilender Gehorsam gegenüber den Käufern ist. Instrumentalschüler sind offener als das Marketing so glaubt.
In einem Artikel der Wochenzeitung die ZEIT wird eine Urheberrechtsproblematik angesprochen, die mir eine Vision aufdrängte. Warum nicht eine Bewertungsfunktion bei Ludwig einbauen, durch die ein Personalstil des Softwarenutzer für die Kompositionen entwickelt werden kann.
Mein Fazit: Momentan ein nettes Spielzeug ohne höheren Sinn. Wenn dem Programm eine Melodieeingabe und die Möglichkeit einer kindgerechten Bedienung hinzugefügt würde, könnte es ein Renner werden.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 1. Februar 2008 um 08:21 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Software abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .