Beschleunigung der Bewegung
Der Titel des Artikels ist nicht sehr erhellend, weil ich eigentlich noch selbst nicht recht weiß, wie ich die Sache formulieren soll.
Auf Grund meines Artikels Koordination zwischen Links und Rechts verbessern habe ich vermehrt mit den Händen einzeln geübt und in meinem Unterricht gearbeitet. Dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, die mich zu einer weiteren Hypothese bringe, warum man so üben sollte.
Es gibt der sportlichen Bewegungslehre zur Folge geführte und geschleuderte Präzisionsbewegungen.
Eine geführte Präzisionsbewegung ist zum Beispiel einen Faden durch ein Nadelöhr zu fädeln. Dabei sind die Antagonisten gleichzeitig tätig, um die millimetergenaue Bewegung zu ermöglichen. Damit geht aber eine gewisse Verlangsamung der Bewegung einher.
Eine geschleuderte Präzisionsbewegung ist z.B. Holzhacken. Die geschleuderte Präzisionsbewegung lässt auch schwungvolle und schnelle Bewegungen zu.
In der Psychomotrik gibt es die Modelle von “closed” bzw. “open loop”. Beim “open loop” kann während der Bewegung der Bewegungsplan geändert werden. Diese Änderung wird während der Bewegungsausführung wirksam. Voraussetzung ein bestimmtes Bewegungstempo darf nicht überschritten werden.
Beim “closed loop” ist die Änderung des Bewegungsplans in Nachhinein möglich und wird erst beim nächsten Bewegungsversuch wirksam.
Als ich meine Schüler so beobachtete, kam mir der Gedanke, dass vielleicht eine Entwicklung von der Bewegungsform
- geführte Präzisionsbewegung zur geschleuderten bzw.
- vom “open loop” zum “closed loop”
stattfindet.
Dass eine Entwicklung von “open loop” zu “closed loop” stattfindet, ist mi noch aus meinem Studium bekannt. Aber ob es eine Transformation von der geführten Präzisonsbewegung zur geschleuderten beim Bewegungslernen gib, konnte ich nicht herausfinden.
Ich finde das ganze deswegen interessant, weil ich mir die Frage gestellt habe, könnte es sein, dass manche Spieler in der Bewegungsform geführte Präzisionsbewegung bzw. “open loop” aus psychologischen Gründen steckenbleiben. Diese Formen sind sicherer.
Wie dem nun auch sei, beide Hände getrennt zu üben, könnte ein Weg sein, geschleuderte Präzisionsbewegungen bzw. closed-loop-Steuerung zu forcieren.
Zu beachten ist aber, dass bei der linken Hand das Greifen und Lösen als Ton hörbar wird. Die rechte Hand sollte man dann als Rhythmusintrument begreifen. Die Finger sollten sich so bewegen als würde man locker und frei einen Rhythmus klatschen.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 31. Juli 2009 um 08:25 Uhr veröffentlicht von und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .