Ich will ja kein Profi werden?
Als ich in dem Blogartikel „Lernen aus Einsicht” schrieb:
“Und es gibt viele Dinge im Anfängerbereich, die auch anders gelöst werden können. Aber mit diesen Methoden treten dann später Probleme auf.”
fiel mir auf, dass in diesem Satz die Antwort auf den Einwand von Schülern oder Eltern liegt: „Ich muss ja kein Profi werden.”
Woher weiß ich oder der Schüler, wie weit der Schüler kommen wird? Also was der Schüler eines Tages brauchen wird und was nicht?
Ich stelle mir folgende Situation vor, der Schüler erreicht einen Punkt und das bisher Ungelernte und Vernachlässigte auf Grund meiner oder seiner Prognose steht dem Schüler plötzlich im Weg und er muss umlernen.
Der Schüler klagt höchstwahrscheinlich. Wenn ich dann dem Schüler antworte: „Ich habe dir nicht zugetraut, dass zu diesem Punkt kommst”, dann dürfte das Verhältnis zwischen mir und dem Schüler ziemlich belastet sein.
Oder wenn ich entgegne, er hätte ja selbst gesagt, er bräuchte das nicht, würde der Schüler mich zu Recht an meine Verantwortung als Fachmann erinnern.
Letztendlich muss ich dem Schüler alle Wege offen halten, weil die Prognose über den Weg, den ein Schüler gehen wird, doch eher Kaffeesatzleserei ist.
Also auf bestimmte Dinge zu bestehen, heißt den Schüler ernst zu nehmen. Auf bestimmte Dinge nicht zu bestehen, heißt eigentlich, dass ich den Schüler für beschränkt halte. Und das sollte ich wahrscheinlich dann doch nicht.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 30. Oktober 2009 um 08:08 Uhr veröffentlicht von und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .