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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Geometrische Körperexperimente – Teil 4

Heute geht es mit Betrachtungen weiter, was die natürlichen Bewegungsbahnen der Glieder gestört werden.

Ich hoffe ihre Gitarre ist weit weg von ihnen. Halten Sie die linke Hand so, als würden Sie spielen und bewegen die Finger ziellos hin und her.

Jetzt nehmen Sie die Gitarre und versuchen einen Ton oder mehrere zu greifen. Das müsste sich angespannter anfühlen als der Versuch ohne Gitarre.

Jetzt betrachten Sie ihre Greifbewegung eines einzelnen Tones als Experiment. Sie stellen ihr End- und Mittelglied so ein, wie Sie vermuten, dass Sie bei dieser Einstellung den Ton treffen werden. Erst jetzt bewegen Sie mit einer Bewegung des Grundgliedes die Fingerkuppe auf das Griffbrett zu. Sie versuchen jetzt nichts mehr zu beeinflussen. Wenn Sie merken, dass der Finger nicht treffen wird, lassen Sie es zu. Versuchen Sie nicht das Ergebnis zu retten, nehmen Sie das Ergebnis einfach hin.

Als Merkmal ob Sie den Zustand eines neutralen Beobachters erreicht haben, können Sie auf das Bewegungsgefühl zurückgreifen, das Sie hatten, als Sie ihre Finger ohne Gitarre zwecklos benutzten.

Intuitive Bewegungsvorstellung

Das zweite Problem sind die intuitiven Bewegungsvorstellungen. Das sind Bewegungsvorstellungen und -annahmen, die sich stillschweigen gebildet haben, ohne dass diese reflektiert worden sind.

Bei unserem Zeichenexperiment haben sie höchstwahrscheinlich versucht eine gerade Linie zwischen beiden Punkten zu zeichnen, obwohl ich eigentlich nicht gesagt habe, dass Sie eine gerade Linie zeichnen sollen. Aber es scheint so zu sein, wenn wir zwei Punkte verbinden sollen, dass wir stillschweigend eine Gerade in unserem Kopf denken.

Denken Sie sich bitte eine Skizze im Kopf aus, wie der Daumen der rechten Hand die Saite berührt. Der Daumen berührt die Saite nicht. Malen Sie bitte die Bewegungsbahn der Daumenspitze ein. Viele meiner Schüler malen spontan einen gerade Linie ein. Aber eigentlich kann es nur ein Bogen sein. Wenn ich dies den Schülern sage und diese bitte, zu beachten, dass sie diesen Bogen, der von der Daumenkuppe beschrieben wird, wahrzunehmen und ihr zu folgen, dann empfinden diese die Bewegung leichtgängiger.

Ähnlich die Mittelgelenke der Finger der Greifhand. Frage ich meine Schüler, wie bewegt sich dieses Mittelgelenk, dann zeichnen die meisten eine Gerade senkrecht zum Griffbrett. Gleiches bei der Fingerkuppe. Was vielleicht sogar stimmt. Aber worauf keiner kommt, wenn die Fingerkuppe und ihr Ziel eine Linie bilden, die 90 Grad zum Griffbrett steht, dass sich beim Schließen des Fingers, der Winkel am Mittelgelenk ändern muss. Denn sonst trifft die Fingerkuppe das Ziel nicht.

Auch hier, wenn ich darum bitte, darauf zu achten, wie sich die Dinge wirklich verhalten, fühlen sich die Bewegungen leichtgängiger an.

Aber es gibt noch ein anderes erstaunliches Phänomen. Frage ich zum Beispiel, wie sich das Grundglied des Fingers beim Greifen verhält, dann bekomme ich sehr häufig die Antwort, dass es sich parallel verschieben würde. Da aber das Grundglied des Fingers in dem Grundgelenk verankert ist, kann das eigentlich gar nicht stattfinden, außer man zieht mit der ganzen Hand. Womit ich wieder den Ausgangspunkt meiner Überlegung streife. Sage ich meinen Schülern, dass sie das Grundglied wie einen Zeiger betrachten sollen, fühlen sich die Bewegungen leichter an.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 31. Dezember 2010 um 08:34 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Übematerial, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .