Apoyandoproblem bei den lieben Kleinen
Ein Teil der Gitarrenlehrer beginnen ihren Unterricht mit dem Tirandoanschlag, andere mit dem Apyoandoanschlag. Irgendwann vor schon sehr langer Zeit habe ich dazu eine Diskussion zwischen den Vertretern der beiden Richtungen in einem Forum gelesen. Um es vorneweg zu sagen, ich gehöre zu den Proapyoandern.
Einer der Hauptvorwürfe der Gegenseite war, bei Apoyandokindern läge ganz gerne die Anschlagshand auf der Decke und das würde die Handhaltung verderben. Ich kenne das Phänomen von meinen Schülern und anderen Apoyandokollegen. Aber es ist kein Massenphänomen, sondern eher ein Problem einer Minderheit deren Hauptmerkmal ist, dass sie motorisch eher ungeschickt ist. Aber sie sind sehr hartnäckig, die Hand auf die Decke zu drücken.
Im Rahmen meiner geometrischen Analysen ist mir ein möglicher Grund für dieses Problem aufgefallen.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Bewegung, damit der Finger über die Saite gleitet. Entweder man schließt das Grundgelenk des Fingers oder man knickt das Mittelgelenk des Fingers. Beide Bewegungsformen treten selten in Reinform auf. Aber wenn man beide Bewegungen in Reinform ausprobiert, kann man als erstes feststellen, dass man beim Fingerknicken deutlich weniger Kraft braucht als bei der Bewegung aus dem Grundgelenk.
Um die Kraft bei der Bewegung aus dem Grundgelenk doch noch zu bekommen, ist ein Weg man zieht die Hand nach oben und zur Decke hin. Wenn man das ein paar Mal macht, erreicht man eine Stellung, in welcher man weniger „Gewalt” anwenden muss.
Leider habe ich momentan habe ich keine Kandidaten, bei dem ich meine These nachprüfen könnte, ob das wirklich etwas verändert.
Aber ich werde jetzt bei weiteren Neulingen bei Vorstellen des Anschlages darauf achten, dass das Gleiten der Fingerkuppe über die Saite allein durch das Knicken des Mittelgelenkes bewerkstelligt wird.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 4. Februar 2011 um 08:09 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .