Repräsentationsmeditationen – 7
Kann man die Art und Inhalt der Repräsentation erzwingen. Das ist zu erst einmal kein großes Problem, wenn die Beschreibung entsprechend ausführlich und detailiert ist. „Stelle dir deine große Zehe vor.” Bewirkt etwas anderes als: „Stelle dir vor wie deine große Zehe von unten aussieht und sich anfühlt, wenn eine Feder drüber steicht.”Aber es gibt diverse Unterrichtsansätze, die bewirken sollen, dass sich Schüler besser auf bestimmte Aspekte fokussieren. Solfege, Suzukimethode, usw.
Ich habe ab und zu den Rappel Stücke, rein nach Gehör zu lernen. Andererseits habe ich genügend KnowHow, dass ich das Gehörte und dann Gespielte in andere Systeme übersetze, ohne es eigentlich zu wollen. Da greife ich C-Dur und spiele eine pima-Zerlegung. Was passiert, wenn ich nicht weiter weiß. Das Hirn bietet mir nicht ordnungsgemäß die auditive Vorstellung an, sondern gerade die, die ihm einfällt. Das Schlimme ist, mein innerer Schweinehund greift sogar ganz gerne zu.
So lange ich mich bemühe, die Repräsentationen willentlich zu beieinflussen, kein Problem. Aber in all den Phasen, wo ich mich um etwas anderes kümmere, und die Repräsentationen unterbewußt mitwirken, dann wirken halt die mit, die just in dem Moment am leichtesten zugänglich sind.
Wenn aber jemand ein deutlich besseres motorisches Gedächnis als auditives, welches aber als gut zu betrachten ist, hat, greift er trotz der Zielsetzung auditive Vorstellung, dann doch eher zu der motorischen.
Oder es ist schlichtweg so, dass der eine Kanal merktechnisch eine Heidenarbeit ist, aber ohne diese Informationen geht es nicht, der andere ein Klacks. Also was für einen Kanal nutzt mal wohl.
Je nach Person und zu spielender Musik fallen trotzdem die Repräsentationen trotz der Methoden unterschiedlich aus. Durch die Methode dürfte sich aber die Gewichtung Repräsentationen verändern.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 17. Juni 2011 um 08:08 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .