Musikalität die unbekannte Größe (3)
Das Kapitel „Exposure to music: The truth about the consequences” hat mich in meinen Überlegungen auch bestärkt. In diesem Kapitel geht es um die Sekundäreffekte von Musik. Insbesondere macht Musikausübung intelligent? Diese Forschungen haben bekanntlich ihre methodischen Tücken.
E. Glenn Schellenberg gelingt es ziemlich überzeugend, bei seinen Untersuchungen diese methodischen Handicaps zu umgehen. Er weist nach, dass das Spielen eines Instrumentes die Intelligenz fördert und sogar so stark, dass man das in den Abschlussnoten der High Schools nachweisen kann.
Bloß die Schlussfolgerung von Schellenberg überrascht wirklich. Er stellt die Frage liegt das an der Musik? Beim Musizieren würden so viele Fähigkeiten benötigt, dass man eigentlich untersuchen müsste, ob eine Tätigkeit mit gleichem Anforderungsprofil aber ohne Musik ähnliche Effekte hätte.
Auch hier wieder, Musik machen ist wirklich nicht nur eine Sache der Musikalität, sondern von einem Bündel von Fähigkeiten.
Letztendlich ergibt sich ein Bild, dass Musikalität durch die aktive Auseinandersetzung mit Musik gefördert wird. Hat jemand eine schwach ausgeprägte Musikalität, aber sonst ein normales Begabungsprofil, dann spricht eigentlich nichts dagegen, sich trotzdem mit Musik zu beschäftigen.
Warum insistiere ich bei diesem Thema? Mir begegnet erstaunlich oft als Begründung, warum manche Menschen sich nicht trauen ein Instrument zu spielen, sie seien nicht musikalisch. Es scheint eine weit verbreitete Ansicht zu sein, dass Musikalität der einzige Schlüssel zum musikalisch erfreulichen Erlebnissen und Ergebnissen ist. So wie es aussieht, ist Musikalität vielleicht gar nicht so wichtig, weil sie durch die Beschäftigung mit Musik entwickelt wird.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 18. November 2011 um 08:29 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .