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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Unpräzies zu Mikrophonfragen

Eigentlich habe ich keine Ahnung und sollte meinen Mund halten, aber weil mir jetzt vor Kurzem die Ohren weh getan haben und ich deswegen wieder geneigt war Geld auszugeben, will ich doch ein wenig berichten.Ich habe zwar schon vor längerer Zeit beschlossen, dass ich mir keine weiteren Mikrophone kaufen werde, um den Klang meiner Aufnahmen zu verbessern. Mich hat hauptsächlich gestört, dass meine Gitarre bei den Aufnahmen zu dumpf war und nicht wie meine Gitarre klang.

Der Grund meiner Weigerung zu investieren war relativ einfach. Aus einem kuriosem Grund kamen drei Dinge an einem Tag zusammen.

Ich kaufte mir ein neues Mikro. Der Hauptunterschied war  ein technischer. Ich hatte jetzt ein Kleinkondensatormikro statt eines dynamischen Mikrophones. Die Klangcharakterisitik meiner Gitarre veränderte sich bei den Aufnahmen nicht, aber das Rauschen war deutlich geringer.

So weit ich verstanden habe, ist dies normal. Denn Kondensatormikrophone wandeln das gleich starke Eingangssignal in ein stärkeres elektrisches Signal um. Dies hat zur Folge, dass das aufgenommene Signal lauter ist als das Grundrauschen des Gesamtsystemes.

An diesem Tag fiel mir eine Vergleichs-CD von Mikrophonen im Wert von 400 bin 8000 Euro in die Hand. Die Unterschiede, wie die Gitarren klangen, war eher marginal. Nicht das, was ich mir bei dieser Spanne erwartet hätte.

Ich weiß nicht mehr, was für eines der Mikrophone ich dann in meinem Unterrichtsraum verwendete, aber der Wechsel des Aufnahmeraumes bewirkte deutlich mehr als der Unterschied von 7600 Euro.

Da mir ein Tontechniker mal gesagt hat, dass bei Gitarre der Aufnahmeraum deutlich wichtiger sei als be anderen Instrumenten, kam ich zum Ergebnis, ich muss mit meinem Klangergebnis leben.

Bis ich mich mit Samples auseinandersetzte und mir dabei anfingen die Ohren wehzutun. Der Flötensound war dermaßen präzise und obertonreich, dass mich interessierte, wie das aufgenommen wurde.

Ich stieß auf Neumann KM 84, das Nachfolgemodell des Neumann KM184. Das Neumann hat zwar seinen Preis, aber wenn es so präzise ist und es eine Anschaffung für das Leben ist, kann man darüber nachdenken.

Also habe ich im Netz gestöbert.

Als erstes bin ich auf http://www.youtube.com/watch?v=34SkYb1Ml0s gestoßen. Diese Video kenne ich eigentlich schon länger. Auch hier die Mikroposition und Mikrophoncharakteristik bewirkt mehr für die Klangcharakteristik als 7600 Euro.

Aber dann stieß ich auch auf www.youtube.com/watch?v=Ysj4V5WHDKg  .

Diese Aufnahmen mit den zwei Mikros gefiele mir sehr gut. Dadurch wird ein Faktor verändert, denn ich bei meinen Aufnahmen auch gerne geändert hätte, mehr Räumlichkeit.

Und da stand die Frage im Raum, kaufe ich mir ein zweites Mikro und fing im Netz zum stöbern an. Dabei stieß ich auf einiges:

Für mich verblüffend, wie sehr sich die Charakteristiken der Gitarren zu Studio zu Studio verändert, obwohl die Aufbauten der Mikros für mich als Laie sehr ähnlich aussehen. Fast war ich schon dabei, mir kein zweites Mikro zu kaufen.

Aber ich tat es dann trotzdem. Ein zweites Rode NT3. Hat es etwas gebracht? Ja und nein. Erst war ich etwas enttäuscht. Dann aber experimentierte ich ein wenig, wohin die zwei Mikros auf meiner Gitarre deuteten. Das Ergebnis wurde besser. Ich habe letztendlich den EQ-Einsatz, um das störende Dumpfe zu reduzieren, stark minimieren können. Letztendlich poltert meine Gitarre nicht mehr so bei den Aufnahmen.

Klingt die Gitarre endlich so, wie ich will? Nein.

Bei den Links ist mir schon aufgefallen, dass, wenn Konzertgitarren verwendet wurden, selten ein Sound entstanden ist, den ich von Cds kenne. Außer bei den Cloud JRS-34-Mikros. Das erinnert an die alten Platten.

Mein Hauptproblem war, ich wollte den Sound von CDs haben. Ich wollte eigentlich, dass meine Gitarre wie auf  CD klingt.

Nach genauerem Hinhören habe ich hinbekommen, dass sich meine Aufnahmen nach meiner Gitarre anhören. Und meine Gitarre hört sich real nicht so an, wie die Gitarren von CDs.

Warum das so ist, erschließt sich mir nicht, da es Aufnahmen mit Gitarren meines Gitarrenbauers gibt und das hört sich anders an.

Ob Nachbearbeitung, Aufnahmesituation oder Mikrofonierung der Hauptfaktor ist, kann ich nicht herausfinden.

Langer Rede kurzer Sinn, Leute die so wie ich im Nebenbei aufnehmen, sollten sich nicht all zu viel erwarten, wenn sie ihr Aufnahmeergebnis durch ein höherwertiges Mikrophon verbessern wollen. Mikrophonposition, -anzahl und Aufnahmeraum bewirken mehr. Letztendlich glaube ich, dass wenn man nicht all zu viel Aufwand treiben kann oder will, diesen Mangel von Aufwand nicht mit teuerer Technik ausgleichen kann.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 25. November 2011 um 08:49 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Eingeschoben, Technik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .