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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Nahfeldmonitore – Ein Experiment

Als ich mir meinen letzten Kopfhörer kaufte, war ich sehr von diesem angetan. Der Grund er war nicht so basslastig und deswegen nicht dumpf.

Als Erklärung fand ich dafür, dass dieser Kopfhörer linear abbilden würde.

Normalerweise heben Lautsprecher oder Kopfhörer bestimmte Frequenzbereiche stärker hervor als andere.

Jemand schrieb in seinem Erfahrungsbericht, er würde diesen Kopfhörer gerne benutzen, wenn er keine Abhörmonitore zur Hand hätte.

Meine Neugierde war geweckt. Ich wollte wissen, was Abhörmonitore sind. Ich fand folgende Erklärung.

Würde man in einem Tonstudio  eine Musikproduktion auf einem Bass betonenden Lautsprecher machen, wäre diese Abmischung auf einem höhenlastigen Lautsprecher deutlich zu höhenbetont, weil man auf den basslastigen Lautsprecher die Höhen mehr anheben würde als nötig.

In einer Studioumgebung braucht man Lautsprecher, die eine Abmischung ermöglichen, die für alle Lautsprecher und Kopfhörer geeignet sind.

Notwendig ist, dass diese Lautsprecher das Signal möglichst wenig verzerrt darstellen. Also möglichst neutral sind. Eine der Bedingungen dazu, eine linere Wiedergabe

Dazu verwendet man Nahfeldmonitore. Bei Thomann findet man bei diesen Nahfeldmonitoren immer wieder begeisterte Kundenberichte, in welchen zu lesen ist, der Kunde hätte seine Stereoboxen entsorgt und würde nur noch Musik über diese Abhörmonitore hören.

In HIFI-Foren fand ich ähnlich lautende Berichte.

Ich schlich eine Zeit lang um dieses Thema, wie die Katze um den heißen Brei und schlug dann irgendwann zu. Jetzt habe ich solche Nahfeldmonitore.

Hat es sich gelohnt?

Eindeutiges ja.

Zuerst aber einige Hinderungsgründe, warum man sich keine Abhörmonitore als Stereoboxen kaufen sollte.

Es gibt einen „sweet spot”, um in den vollen Genuss der Abhörmonitore zu kommen. Dazu muss man diese nach bestimmten Regeln auf Ständer im Raum aufstellen. Das dürfte vielen zu sehr in die Raumaufteilung eingreifen. In anderen Worten, die Monitore verschandeln unter Umständen die Inneneinrichtung.

Diese Nahfeldmonitore sind Schwergewichte. Pro Box habe ich Gewichte zwischen 10 -15 kg gesehen. Ein Kleinkind oder Haustier dürfte so eine Box auf einem Ständer aufgrund des ungünstigen Schwerpunktes ziemlich leicht umkippen. Wenn dann das betreffende Lebewesen von dieser Box quasi erschlagen wird, stelle ich mir sehr heftige Konsequenzen vor.

Meine Hauptbesorgnis war, dass bei den Wattzahlen Konflikte mit meinen Nachbarn entstehen würden, weil aus meiner bisherigen Erfahrung eine Art Minimallautstärke notwendig ist, um Musik gut zu hören.

Grundsätzlich kann ich erst einmal feststellen, die empfundene Lautstärke zur Wattzahl ist eher gering. Lautsprecher mit deutlich geringeren Wattzahlen sind bei halber Lautstärke ohrenbetäubend. Diese Abhörmonitore sind immer noch sehr dezent.

Jetzt musste ich feststellen, dass dieses Musik-lauter-Drehen um die Musik besser hören zu können, wahrscheinlich ein Zeichen von schlechter Qualität meiner bisherigen Boxen und Lautsprecher ist.

Mit den Nahfeldmonitoren höre ich die Musik auch leise sehr gut.

Einer der wichtigen Aufgaben für Nahfeldmonitore soll sein, dass man den räumlichen Ort eines Instrumentes klar verorten kann.

Und es ist tatsächlich so. Bisher musste ich bewusst darauf achten, woher kommt der Klang. Bei den Nahfeldmonitoren bekomme ich das mit, ohne es wollen zu müssen.

Wobei ich noch eine Feststellung machen konnte. Bei Popmusik ist die Örtlichkeit präziser dargestellt als bei Klassik.

Dabei konnte ich in meinen Augen eine witzige Beobachtung bei Musikvideos machen. Die Instrumente sind häufiger an anderen Orten zu hören als auf dem Bildschirm zu sehen.

Auch erfreulich ist, ich höre eigentlich jede Instrumentengruppe klar heraus. Ich habe das auch bei “fetten” Sinfoniebrummern wie bei Mahler und Schostakovich probiert. Es ist beeindruckend.

Ich würde sogar soweit gehen, wer sich Lautsprecher für seinen Unterrichtsraum anschaffen will, sollte Nahfeldmonitore antesten. Die Musik ist wesentlich besser durchhörbar. Insbesondere wenn man sich für den Bass und die tiefen Bereiche der Musik interessiert.

Sollte man polyfone Musik mit seinen Schülern hören, dann erleichtern Nahfeldmonitore das Hören der Einzelstimmen.

Würde ich jetzt so weit gehen und empfehlen, die Boxen der heimischen Stereoanlage mit Nahfeldmonitoren zu ersetzen?

Kommt darauf an. Aus meinen bisherigen Erfahrungen würde ich sagen, normale Boxen sind so gebaut, dass sie den Raum ausfüllen, Nahfeldmonitore, dass man die Musik an einem bestimmten Punkt gut hören kann.

Das führt dazu, dass wenn ich diesen Punkt verlasse und z. B. seitlich zu den Boxen stehe, die Veränderung des Klanges größer ist als bei normalen Lautsprechern.

Die Veränderung ist meiner Erfahrung nach hauptsächlich der Lautstärkeeindruck. Die gute Durchhörbarkeit bleibt erhalten.

Aber diesen Verlust von Lautstärke mag mancher als ziemlich störend empfinden.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 16. März 2012 um 08:33 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Eingeschoben, Elektronik, Gitarre lernen abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .