https://www.gitarrenunterricht-frankfurt.de/wp-content/themes/GitarreFrankfurt/image/Logo-6a.png

Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Über Tonsatzregeln – Teil 1

Ich lese momentan in zwei Harmonielehren rum. In der Harmonielehre von Hugo Riemann und in der Jazzharmonielehre von Frank Sikora. Hauptsächlich beschäftige ich mich aber doch eher mit Jazzharmonie.

Diese Jazzharmonie bescherte mir ein Erlebnis, das ich interessant fand in Bezug auf Regeln in der Musik. Ich probiere die Beispiele, die Sikora vorgibt, aus. Teilweise klingen manche Verbindungen nicht so recht geglückt. Es ist aber eher zu vermuten, dass bei einer Verbindung die Miles Davis verwendet oder aus dem Realbook stammt, das Problem bei mir liegt.

Das ist kein Beinbruch, ich tue halt, was ich immer tue, ich überprüfe auf Satzfehler und dann passt es eigentlich. Bloß mit meinen Satzregeln aus dem traditionellen Tonsatz kam ich bei vielen Beispielen von Sikora oder aus dem Realbook nicht so recht weiter.

Also sprach ich einen Jazzkollegen an, der Klavier unterrichtet, aber dabei seine Schüler häufig auf der Gitarre begleitet. Ich fragte ihn nach Satzregeln im Jazz.

Seine Reaktion war wie erwartet. So was kann nur ein Klassiker fragen. Ich höre mir ein paar Beispiele an und probiere aus und finde eine Lösung.

Ich erklärte ihm mein Problem genauer, dass ich glauben würde, durch Stimmführungen Akkordverbindungen besser machen zu können und nannte eine die mir nicht behagte. Mein Kollege probierte sie auf der Gitarre aus. Fand zu seinem großen Erstaunen, das klänge nicht gut. Aber wie diese Verbindung besser klingend machen würde, konnte er aus dem Stand nicht sagen.

Ich habe ein wenig weiter probiert und Lösungen gefunden. Interessanterweise eher Lösungen, die in meinem klassischen Tonsatzunterricht eher unter der Rubrik liefen, kann man machen, muss man aber nicht.

Aber jetzt stellen wir uns vor, wir haben einen motivierten Laienmusiker, der feststellt, irgendwie klingt das, was ich da mache, obwohl es eine Akkordprogression von Mister Bigname ist, nicht so recht. Wo hakt es?

Gehen wir weiter davon aus, er macht es wie mein Kollege vorschlägt. Der Laie kennt teilweise gar nicht die Parameter, auf die er achten muss. Findet er Beispiele, die seiner Satztechnik entsprechen?

Langer Rede, der Laie muss so viel schon wissen und können, dass ich nur einem Teil zutraue, dass er zu einer zufriedenstellenden Antwort kommt. Eigentlich eine ziemliche Aufwandskanone für einen Erkenntnisspatzen.

So gesehen sind musiktheoretische Regeln eher ein Hinweis darauf, wo man nachsehen muss, wenn es im musikalischen Gebälk kracht.

Aber warum kommt das im Theorieunterricht und in Theoriebüchern so wenig rüber? Dort gewinnt man den Eindruck, wer gegen die Regeln verstößt erzeugt puren Missklang und sei musikalisch talentfrei, wenn er die Notwendigkeit der Regeln nicht einsähe.

Fortsetzung folgt

Teile diesen Beitrag von Gitarrenunterricht Frankfurt

Der Beitrag wurde am Freitag, den 14. Februar 2014 um 08:01 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Musiktheorie abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .