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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Schwierige Schüler

Es ist schon einige Zeit her, da gab war das Heftthema der Zeitschrift „Üben und Musizieren“ sinngemäß „Schwierige Schüler“.

Da die Zahl meiner Erwachsenen Schüler steigt, bekomme ich immer öfter die Frage gestellt: „Ist das nicht anstrengend und qualvoll für Sie, so wie ich mich anstelle?“

Gemeint ist, ich muss doch in ihren Augen unerträglich viele und dumme Fehler machen. Diese Schüler beruhigend wurde mir noch klarer, was ich mir damals schon bei der Ausgabe der Zeitschrift „Üben und Musizieren“ dachte, aber meiner Meinung nicht angesprochen wurde.

Schwierig wird es meiner Meinung nach, wenn der Schüler nicht in der Lage zu einem konstruktiven Unterrichtsverhältnis ist oder man nicht über die Probleme des Schülers sprechen kann.

Ich sehe meine Rolle als Lehrer als Problemlöser. Ich biete Lösungen an, die werden ausprobiert. Wenn die Lösung klappt, dann ist es schön. Wenn nicht, wird etwas anderes ausprobiert.

Konstruktives Verhalten heißt für mich in dem Fall, die Lösung wird ausprobiert. Es gibt Schüler, die haben aus verschiedenen Gründen mehr oder weniger Probleme damit.

Ich hatte mal eine Schülerin, die schon seit Jahrzehnten in psychologischer und/oder psychiatrischer Behandlung befand. Alles was neu war, löste eine starke panische Verunsicherung aus und eine starke Abwehr, die Lösung überhaupt zu probieren.

Das bedeutete in Realität, es prasselte ein minutenlanger Redeschwall auf mich ein, in dem mir die verschiedensten Befürchtungen, Leidensgeschichten usw. präsentiert wurden. Teilweise in einer Hektik, Aufgeregtheit und latenten Aggressivität, dass mir hie und da durch den Kopf schoss: „Sage ich etwas oder schone ich meine Nerven.“

Kurz gesagt, dafür dass ich bezahlt worden bin, zu helfen, wurde es mir verdammt schwer gemacht zu helfen.

Das ist die eine Form des schwierigen Schülers.

Diese Form des Schülers wird aber erst richtig schwierig für mich, wenn nicht klar ist, kann ich darüber offen reden. Weiß der Schüler überhaupt, was er da macht?

Also ich habe Schüler mit Teilleistungsstörungen (vulgo Lernbehinderungen) unterrichtet. Es gibt dann Schüler, die sich noch schwerer oder ähnlich schwer tun.

Jetzt verdiene ich Geld und werde zum Beispiel von den Eltern gefragt, wie macht sich mein Kind. Es gibt Eltern, da ist klar, den kann man sagen, was mit ihrem Kind los ist. Dann wird nach einer Lösung gesucht. Und es gibt Eltern, den kann man das nicht sagen, weil sie es nicht glauben wollen oder können und ein Riesenkonflikt vor der Haustür steht.

Egal was man macht, es ist falsch und wird einem auf die Füsse fallen.

Wie meinte mal ein Musikschulleiter zu mir: “Mein Gott war ich froh, dass die Schule auf die ADS-Untersuchung gedrängt hat. Mir war das schon ziemlich lange klar, aber die Eltern ansprechen war nicht möglich. Die hatten so eine gute Meinung von ihrem Kind. Wenn wir da als Musikschule gekommen wären, das hätte ein Riesenwirbel gegeben. Der Vater versteht sich auch mit dem Stadtratsmitglied XYZ besonders gut. Und der entscheidet über unsere Zuschüsse.“

Also wenn man nichts sagt, ist man ein Beutelschneider. Wenn man etwas sagt, ist man ein pädagogischer Versager, taktlos, intolerant und was es noch für Vorwürfe gibt.

Ich persönlich empfinde Schüler als schwierig, die mich in diesen Spagat bringen und ich nicht weiß, wie ich aus dem Spagat raus komme.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 15. Mai 2015 um 20:04 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .