Linke Handschonung 5 – Der richtige Kraftaufwand
Letztendlich ist es so, dass man die Saiten immer mit mehr Kraft als notwendig herunterdrückt. Sozusagen eine Sicherheitsreserve.
Bloß bei Anfängern ist diese Sicherheitsreserve extrem hoch. Es wäre spannend zu wissen, ob diese Sicherheitsreserve bei Anfängern höher ist als die eigentlich benötigte Kraft?
Wie dem nun auch sei, wie bekommt man ein Gefühl für den notwendigen Kraftaufwand? Dazu gibt es eine einfache Übeform.
1. Finger lockern, sodass er die Saite zwar berührt, aber nicht auf das Griffbrett herunterdrückt. Am allerschönsten wäre es, wenn die Saite durch den Druck nicht einmal ansatzweise verformt wird. (Schon das stellt für manche ein Problem dar.)
2. Anfangen die Saite mehrmals anzuschlagen. Pro Anschlag den Druck minimal erhöhen. Dies tut man so lange bis ein Ton erklingt.
Verblüffende Feststellung vieler, wenn sie diese Übung machen, wie wenig Kraft sie wirklich brauchen, für einen sauberen und klaren Ton.
Da ich diese Übung schon mit einigen gemacht habe, konnte ich leider feststellen, dass viele mit einem gewissen Ungestüm diese Übung angehen. Schon beim zweiten Anschlag ist ein Ton sauberer Ton zu hören.
Deswegen ist eine zusätzliche Bedingung für diese Übung, dass man mindestens fünf Anschläge braucht, bis die notwendige Kraft für einen sauberen Ton erreicht ist. Wer will, kann sich auch eine höhere Zahl als Ziel setzen. Dies ist auch ein gutes Differenzierungs- bzw. Sensibilisierungstraining für den Krafteinsatz der Finger.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 17. November 2017 um 08:57 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Liedbegleitung, praktisch, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .