Die Muskelprotzin
Es war mal wieder eine meiner Schnapsideen, aber von der Wirkung beeindruckend. Es gibt immer wieder SchülerInnen, die, weil sie versuchen alles unter Kontrolle zu halten, ihre Hände extrem anspannen. Dies behindert natürlich die Beweglichkeit.
Vor Kurzem stach mir das bei einer Schülerin im Grundschalter dieses Phänomen besonders ins Auge. Das Problem ist, wenn ich darüber nur doziere, wird das Problem nicht sonderlich sinnfällig. Also wie kann ich der Schülerin das Problem auf der sinnlichen Ebene vermitteln? Und da kam mir eine Schnapsidee.
Ich bat die Schülerin aufzustehen und legte meine Hände auf ihre Schultern. Dann bekam sie die Aufgabe, sich nicht von mir umwerfen zu lassen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass ihr das Beugen der Ellenbogen deutlich schwerer fallen würde. Die Schülerin war so angespannt, sodass sie ihre Arme nicht mehr anwinkeln konnte. Ich war genauso verblüfft wie sie.
Neugierig geworden, probierte ich das auch mit einem erwachsenen Schüler. Leider funktionierte da der Effekt bei weiten nicht so stark. Damit das Experiment seine überzeugende Wirkung entfalten kann, muss man leider dem Schüler körperlich deutlich überlegen sein, sodass ihm nichts anderes übrigbleibt, als all seine Kraft einzusetzen.
Ebenfalls hat sich zwischen mir und der Schülerin die Redensart eingebürgert, sie möge doch keine Muskelprotzin sein.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 26. Januar 2018 um 08:45 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Kinder, Krimskrams abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .