Fingerhygiene 2 – Staccato
Ich habe diese Methode ohne Namen kennengelernt. Aber weil Staccato ein Begriff ist, mit dem man gut erklären kann, was gemacht werden soll, subsummiere ich diese Methode unter dem Begriff „Staccato“, obwohl gänzlich nichtzutreffend.
Ziel der Methode
- Koordinationstraining für schnelles Spiel
- Beschleunigung des Bewegungstempos der Spielbewegungen
Durchführung
Grundsätzlich kann man sagen, wenn man anschlägt, sollen sich die Finger des nächstfolgenden Anschlages schnellst möglich auf ihre Plätze auf den Saiten legen.
Betrachten wir als erstes Notenbeispiel 1.
Um ein Staccato zu erreichen, kann man entweder mit dem dritten Finger, der zugleich der Finger für den nächsten Ton ist, das c dämpfen oder mit der i-Finger dämpfen. Bei diese Übeform macht verwendet man beide Finger.
Das Staccato soll auch nicht musikalisch sinnvoll sein, sondern die Bewegungen sollen so rasch wie möglich erfolgen, sodass im besten Fall nur ein Plopp erklingt.
Damit wäre der Kern der Herangehensweise geklärt. Bloß in Beispiel 1 liegen die Töne auf einer Saite.
Was wenn die Töne auf zwei verschiedenen Saiten liegen? Betrachten wir Notenbeispiel 2.
Bei Beispiel 2 merkt man, dass der Begriff „Staccato“ eine Art Krücke ist, denn hier entsteht kein Staccato.
Der dritte und i-Finger sollen sich genauso flink bewegen, als würden sie das c schnellstmöglich abdämpfen. Aber der dritte Finger landet auf dem b und der i-Finger auf der G-Saite. Damit klingt das c weiter.
Damit die Methode wirklich verstanden wird, noch Beispiel 3.
Der dritte, vierte i- und m-Finger sollen sich genauso flink bewegen, als würden sie das c schnellstmöglich abdämpfen. Aber der vierte Finger landet auf dem b, der dritte auf dem f. Der i-Finger berührt die D-Saite und der vierte die G-Saite. Damit klingt auch hier wieder das c weiter.
Wichtig
Wenn die Finger gelandet sind, sollte man darauf achten, dass die Finger so landen, sodass man weiterspielen kann, ohne die Kontaktpunkte der Finger korrigieren zu müssen.
Hie und da müssen Finger springen. Hier ist darauf zu achten, dass das Plopp des ersten Anschlages den ersten Ton erkennen lässt und nicht den zweiten.
Wirkweise
Es gibt zwei Arten der Präzisionsbewegungen. Geführte Präzisionsbewegungen (z.B. einen Faden in ein Nadelöhr zu fädeln) oder Präzisionsbewegungen als Zielleistungen (z.B. mit einem Beil Holz zu spalten.) sind.
Bei geführten Präzisionsbewegungen wird die Bewegung verlangsamt, bei Präzisionsbewegungen als Zielleistungen bedarf es einer hohen Geschwindigkeit, sodass zum Beispiel das Holz gespalten wird.
Bei der Gitarre schwankt man zwischen beiden Typen. Da diese Übeform die Präzisionsbewegungen als Zielleistungen verlangt, wird diese durch diese Methode gefördert.
Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 5. April 2018 um 20:15 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .