Weitere Kleinigkeiten zu Abzugsbindungen
Ich habe bei verschiedenen Artikeln zu Abzugsbindungen immer wieder das Lockern des Abzugsfingers, sodass der Ton abgedämpft wird, als sinnvolle Übeform erwähnt.
Als ich mit dieser Übeform wieder bei einem Schüler zugange war, bemerkte dieser plötzlich, wenn er den Finger nicht senkrecht zum Griffbrett lockern würde, dann würde der Abzug schlecht werden. Er neige dazu, die Lockerungsbewegung nach unten zu dämpfen.
Ich konnte es im Unterricht auf die Schnelle nicht richtig nachvollziehen, also setzte ich mich zuhause hin und probierte es aus. Das Ergebnis war nicht sehr eindeutig. Ein Teil der Abzüge gelang trotzdem.
Ich würde eher sagen, wenn der Finger aus irgendwelchen Gründen unnötig verspannt ist, dann wird der Abzug schlecht.
Bei Herumprobieren fiel mir aber auf, dass die Diskrepanz zwischen gelockertem Finger und greifenden Finger ziemlich groß ist. Vielleicht zu groß, um das Lockerungsgefühl bei einem normalen Abzug nutzen zu können?
Es gibt ja bekannter Weise eine Zwischenstufe zwischen greifen und Ton dämpfen durch lockern. Der Ton klingt uns klirrt zugleicht. Ich probierte aus Übungszwecken den Finger vor einem Abzug so zu lockern, sodass der Ton noch klingt, es aber schon klirrende Nebengeräusche gibt. Es ist eine herausfordernde Methode, aber nicht schlecht.
In der nächsten Stunde stellte ich dem Schüler diese Methode vor, sie half im zwar, aber er monierte, dass er diese Lockerung nur in der Überform reproduzieren könnte aber nicht im Spiel.
Also verfiel ich auf diesen Singsang für die besprochene Stelle.
Unter dem letzten Achtel f stehen die zwei Silben „daka“. Diese sollen wie Sechzehntel gesungen werden. Bei der Silbe „ka“ wird der Finger gelockert. Der Schüler kam gut damit zurecht und am Schluss waren wir beide sehr angetan vom Ergebnis.
Für die interessierten Leser, was bedeutet „hoch“ und „drauf“ in diesem Notenbeispiel? Bei „hoch“ soll der Aufschlagfinger ausholen, bei „drauf“ aufschlagen.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 31. August 2018 um 08:19 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .