Erste Erfahrung mit UV-Gelverstärkung in Eigenregie

Ich würde von mir sagen, dass ich zu den Leuten gehöre die keine Probleme mit ihren Nägeln haben. Deswegen war das Ausprobieren von UV-Gel fast ein reiner Akt der Neugierde.

In dem Artikel „Wie ersatznagele ich mich?“ habe ich mein Unbehagen an den Acryl und Gelmethoden geäußert, weil es mir zu aufwändig erschien. Ich fand irgendwo eine Stelle im Netz, wo sich Julia Lange darüber äußert, wie sie es schafft, dass ihre Nägel den Wechsel zwischen Stahlsaitengitarren und Konzertgitarren durchhalten.

Julia Lange verstärkt ihre Nägel mit Ein-Phasen-UV-Gel. Gel aufpinseln und unter einer UV-Lampe aushärten. Im oben verlinkten Video kann man sehen, dass Julia Lange ein Fullcover (wenn ich das Nageldesignersprech richtig gelernt habe) macht.

Meine Intention war eine andere. Ab und zu hat meine Daumennagelmitte ein Schwäche und reibt sich furchtbar schnell an den Basssaiten auf, bzw. wenn Nägel leicht einreißen, diese zu reparieren. Also ich will nur den vorderen Teil des Nagels verstärken. Auch mit dem Hintergedanken, dem Naturnagel möglichst wenig zu belasten.

In der letzten Zeit habe ich so etwas mit dem Orly Nail Repair Powder gemacht. Die Erfahrungen damit beschreibe ich hier.

Mich hat interessiert, wie sich das UV-Gel dagegen schlägt?

Vom praktischen Aspekt finde ich das Orly Nail Repair Powder unschlagbar. Aber hält das UV-Gel mehr aus und bleibt es länger auf dem Finger?

Das UV-Gel hält definitiv mehr aus. Weil ich ein Kettenblatt an meinem Fahrrad wechseln musste, dachte ich mir, mach dir doch erst eine Gelschicht, und dann wechsle das Kettenblatt.

Wenn ich sonst ein Kettenblatt wechsle oder andere Arbeiten an meinem Fahrrad mache, wo ich sehr festsitzende Schrauben lösen muss, dann sind meine Ersatznägel und Nagelverstärkungen entweder abgefallen oder haben zumindest Risse oder Dellen bekommen.

Die Gelschicht sah danach sehr unbeschadet aus. Auch sonst, diese Gelverstärkungen sind nicht so splitteranfällig wie das Orly Nail Repair Powder oder alle Reparaturmethoden, die mit Nagelkleber zu tun haben.

Wie schlägt sich das UV-Gel bei der Reparatur, wenn man einen kleine Einriss im Nagel hat.

Also, wenn man die Rissstelle nicht richtig glatt bekommt, hat man genauso das Problem, wie bei meinen anderen Methoden, irgendwelche Fäden oder Sachen bleiben hängen. Aber die Gelschicht hält dann dem Faden, der sich in den Riss drängt mehr stand.

Das Gel hält mehr aus als was ich bisher verwendet habe.

Wie gut haftet das Gel an den Nägeln?

Also ich habe Videos gesehen, in denen Menschen ihre Acryl- oder Gelnägel 20 bis 30 Minuten in Aceton baden, um den Nagel aufzuweichen und dann entfernen. Mir wurde regelrecht schlecht, als ich das sah und dachte mir, auf was für einen Wahnsinn hast Du dich eingelassen?

Andererseits habe ich Netz Berichte von professionellen Gitarristen gefunden, die über ihre ersten Erfahrungen mit Nägeln aus dem Nagelstudio berichten. Ich las häufiger, die fallen deutlich schneller ab, als im Nagelstudio versprochen.

So etwas ähnliches konnte ich auch beobachten. Die Gelverstärkung bleibt nicht wesentlich länger haften als meine anderen Verstärkungsmethoden.

Ich vermute, es liegt daran, dass Gel und Nagel unterschiedlich flexibel sind. Deswegen wollen sich die Schichten unterschiedlich bei Belastung verbiegen, was dann die Verbindung zwischen den Schichten mürbe macht.

Teilweise gingen die Gelschichten noch leichter ab, als meine bisherigen Verstärkungsmethoden, teilweise etwas schwerer. Aber ich glaube, es ist nicht nötig, dass man feilen oder zu Acetonbädern greifen muss.

Nächste Woche geht es darum, wie gut lässt sich das Gel auftragen?

Der Beitrag wurde am Freitag, den 15. März 2019 um 08:19 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Fingernaegel, Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Krimskrams, praktisch abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .