Bindetechnik -Übetipp
Aufschlagsbindungen
- Hebe und senke den Aufschlagfinger so sanft, sodass beim Auftreffen auf die Saite kein Ton entsteht.
- Wiederhole das so lange, bis verlässlich kein Ton entsteht.
- Dann versuche, dass ein ganz leiser Aufschlagton entsteht.
- Mache das so lange, bis der ganz leise Aufschlagton immer gleich laut gelingt.
- Erhöhe minimal die Lautstärke des Aufschlagton.
- Versuche auch diese Lautstärke verlässlich zu erzeugen.
- Erhöhe wieder minimal die Lautstärke des Aufschlagton.
- Versuche auch diese Lautstärke verlässlich zu erzeugen.
- Und immer so weiter. Lautstärke leicht erhöhen, Lautstärke konstant halten, erhöhen, halten …
Was bringt die Übung?
Der Aufschlag kommt besser und verlässlicher, denn man lernt einerseits, wie die Fingerkuppe am besten landet. Also wo die Saite die Kuppe wie berührt. Andererseits lernt man, wo der Finger starten muss und was für eine Bewegungsbahn die Fingerkuppe beschreiben muss. Dies geschieht, weil man das Aufschlagtempo von ganz langsam auf schnell in kleinen Schritten erhöht und dadurch bei höherem Bewegungstempo wegen der langsamen Versuche die schnellere Bewegung klarer verfolgen kann.
Abzugsbindungen
Eigentlich genauso wie Aufschlagübungen. Aber wichtig ist, dass der Abzugsfinger nicht greift, sondern nur auf der Saite liegt. Schafft man, wenn der Finger nur auf der Saite liegt, einen deutlichen Ton, kann man es auch mit einem greifenden Ton versuchen.
Was bringt die Übung?
Der Abzug kommt besser und verlässlicher. Bei dieser Übeform kann man feststellen, wie wenig Kraft ein Abzug braucht.
Bei Abzügen ist das Problem, das sich ein Hautwulst an der Saite bildet. Insbesondere wenn man in die Kerbe greifen muss, die gerade an der Kuppe da ist. Wie man mit diesem Wulst umgeht, kann man bei dieser Übung lernen. Man lernt nicht hängen zu bleiben und dann den Finger drüber zu „prügeln“. Beziehungsweise nicht zu wenig Druck zu nehmen, damit man nicht hängenbleibt, aber keinen Ton bekommt.
Nebeneffekt der Übung ist, dass der mitaufsitzende Finger, wegen der allmählich zunehmenden Kräfte im Übeverlauf, lernt diese auszugleichen. Also man lernt, wie man mit wenig Kraft verhindert, dass man wegen des Abzuges an der Saite zieht.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 10. Januar 2020 um 08:23 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Lernen, praktisch, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .
