Corona Softwareenttäuschungen

Corona lässt mich auch rotieren. Ich versuche für meine Schüler Play-Alongs herzustellen.

Natürlich muss ich jetzt Massen herstellen und das muss schnell gehen. Die Play-Alongs sollen auch bestimmte Kriterien erfüllen. In der Summe bin ich zu dem Ergebnis gekommen, eingebette MuseScore-Dateien auf gesondert erstellten Schülerseiten bereit zu stellen.

Bloß, wie bekomme ich schnell die vielen Noten der Begleitung in die Musescoredatei. Tippen dauert ewig.

Also lasse ich mir von Band-in-a-Box eine Begleitung erstellen. Dazu muss ich noch die Harmonien eingeben. Da stelle ich mir als von Corona gestresster Lehrer (eigentlich faule Socke) die Frage, kann ich mir das auch noch sparen. Es gibt Kompositionsprogramme.

Das Programm Ludwig habe ich schon mal besprochen. Komischerweise fand ich damals die Kompositionsergebnisse nicht gravierend schlecht. Dieses Mal schon.

Wenn ein Takt in C-Dur nur aus c und a’s besteht, dass dieser mit G-Dur ausharmonisiert wird, ist gewöhnungsbedürftig.

Ich habe das Programm dann irgendwie davon überzeugen können, dass es die Stelle anders harmonisiert. Es kam F-Dur (Subdominante), dann a-Moll (Tonikaparallele). Oder eine Terz aufwärts im Bass. Was, wenn man klassischen Tonsatz imitiert, sich leider auch nicht sehr gut anhört.

Eigene Harmonien eintippen geht schneller.

Vor vier Jahren als ich Ludwig ausprobierte, habe ich auch Tonica von WHC ausprobiert. Das hat mich damals auch nicht vom Hocker gehauen.

Interessanter Weise hatte ich die gleichen Probleme wie mit Ludwig. Zuerst G-Dur unter dem Takt aus c und a’s . Als ich eine andere Harmonisierung erreichte, wieder F-Dur vor a-moll. Dabei sollte im Stile von Bach harmonisiert werden. Und da ist das eher falsch.

Um Missverständnissen vorzubeugen, man kann diese Fortschreitung in C-Dur machen, aber es ist schwerer das gut klingend zu machen als die andere Richtung. Beide Programme schafften das halt nicht. Die konventionellen Verbindungen klangen in Ordnung.

Aber verwunderlich fand ich aber, wenn es mittlerweile Software gibt, die ziemlich gut Beethoven imitieren kann, dass solche Programme immer noch solch unbefriedigende Ergebnis zeigen. Man könnte sagen für den Preis kann man nicht mehr erwarten. Aber mir scheint, so viel besser sind diese beiden Programm in den letzten vier Jahre nicht geworden. Eigentlich ziemlich enttäuschend.

Der Beitrag wurde am Freitag, den 27. März 2020 um 08:38 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Corona, Eingeschoben, Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Notensatz, praktisch, Software abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .