https://www.gitarrenunterricht-frankfurt.de/wp-content/themes/GitarreFrankfurt/image/Logo-6a.png

Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Ein halbes Hoch auf den Betonungsschalter

Nach meinem Radurlaub musste ich meine Hände wieder beweglich machen. Aus verschiedenen Beobachtungen bei der in dem Artikel Metronomzug beschriebenen Methode, dachte ich mir, erarbeite dir ein paar Stücke damit, weil diese Methode auch die Hände ganz gut durchknetet.

Dabei waren auch einige südamerikanische Stücke mit entsprechender Rhythmik. Als ich den Metronomzug nahm, erinnerte ich mich an meine Anfangszeiten zurück. Wie sehr ich mit manchen Sechzehntelrhythmen kämpfte.

Mein Hauptkampfobjekt war dieser Rhythmus:

Mein Problem war, den Einstiegspunkt zu finden. Ich startete gerne auf dem Schlag, statt knapp neben dem Schlag.

Als ich mit diesem Rhythmus kämpfte, konnten Metronome nur Klack, Klack, Klack machen. Sonst nichts. Dummerweise war die Hilfestellung meiner Lehrer nicht, schalte das Metronom auf Sechzehntel, sondern schalte es auf Viertel und zähle.

Bloß wenn Sie mir diesen Tipp gegeben hätte, hätte der viel geholfen? Ich glaube nicht, denn die Metronome hatten keinen Betonungsschalter.

Als ich später auf die Idee kam, das Metronom auf Sechzehntel zu schalten, hatte ich das Problem, dass dieses monotone Geklackere keine Struktur hatte. Ab einem bestimmten Tempo, war mir nicht mehr klar, ob ich zum Metronom richtige zählte und die Viertel richtig mitempfand.

Es gibt, wenn man Rhythmen neu lernt, ein Tempoproblem. Ab einem bestimmten Tempo muss die Steuerung einfach genügend automatisiert sein, weil sie sonst zusammenbricht.

Was ändert der Betonungschalter an dem Problem? Wie gesagt ich fuhr mit dem Metronomzug. Mein Metronom hatte den Betonungsschalter an.

Phase 1:

Die Tempi sind sehr langsam. Also ordne ich sehr bewusst die Töne den unterschiedlichen Metronomklängen zu. Weil das Tempo so langsam ist, nehme ich das Gespielte als unzusammenhängende Einzeltöne wahr.

Phase 2:

Der Rhythmus und Spielen wird noch sehr bewusst gesteuert, aber das Gehörte wird Musik.

Phase 3:

Das bewusste Steuern wird allmählich schwierig bis unmöglich. In diesem Moment passiert aber etwas, was eigentlich nur möglich ist, wenn der Betonungsschalter an ist. Ich höre das rhythmische Pattern und spiele zum rhythmischen Pattern als wäre es z.B. eine Begleitung. Die musikalischen Informationen, die durch den Betonungsschalter entstehen, provozieren ein richtiges Einsetzen und Spielen.

Ein weiterer interessanter Punkt ist. Bei mir läuft der Fuß ganz gerne mit, um den Schlag vorzugeben.

Im langsamen Tempo läuft er in Sechzehntel mit. Wenn das Tempo steigt schaltet der Fuß auch Achtel um, dann auf Viertel.

Also man kann ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie der Rhythmus sich zur körperlichen Empfindung des Pulses verhält.

Aber warum gebe ich dem Betonungsschalter nur ein halbes Hoch. Ich habe die Methode bisher mit zwei Schülern ausprobiert.

Sie beschreiben dieselben inneren Wahrnehmungen wie ich. Aber wie schon öfter geschrieben, die Wirkung eines Metronoms hängt von seinem Klang ab.

Dies bemerkte ich in zweierlei Hinsicht. Bei dem einen Schüler wunderte ich mich, warum sein Fuß nicht auf Viertel umstellte. Es war verwunderlich, dass er keinen Wadenkrampf bekam. Ich verwendete eine Metronomapp. Als ich den Taketinaexplorer anschaltete, lief der Fuß des Schülers sofort in Viertel mit.

Deswegen schaltete ich zwischen Taketinaexplorer und Metronomapp hin und her. Der Fuß reagierte entsprechend.

Betrachtet man sich die gehörten Rhythmusmodele, waren sie grob betrachtet gleich. Drei Klänge. Einer für die Viertelebene, der zweite für die Achtelebene und der dritte für die Sechzehntelebene.

Aber beim Taketinaexplorer kann man die Stärke der einzelnen Klänge an ihren einzelnen Plätzen feinjustieren. Und das macht einen Unterschied für die Wirksamkeit.

Metronome mit Betonungsfunktion sind zu undifferenziert, sodass sie einen wirklichen rhythmischen Zog erzeugen könnten.

Bei den Geräten die nur ekletronisch piepen können,erwarte ich einen sehr geringen Effekt.

Würde ich das beschriebene Phänomen als Allerheilsmittel betrachten? Ganz bestimmt nicht. Aber ist ein guter erster Schritt, weil die Schüler*Innen wesentlich leichter einen guten Rhythmus bei höheren Tempi spielen können. Sie erfahren damit, wie es richtig klingt und wie es sich richtig anfühlt.

Teile diesen Beitrag von Gitarrenunterricht Frankfurt

Der Beitrag wurde am Freitag, den 21. August 2020 um 08:29 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gehör, Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Musikalität, Rhythmus, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .