https://www.gitarrenunterricht-frankfurt.de/wp-content/themes/GitarreFrankfurt/image/Logo-6a.png

Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Visuelle Geometrie der Nagelformung – Teil 1

Ich probiere momentan Glaspolierfeilen aus. Da mein natürliches Nagelmaterial nicht genügend vorhanden ist, habe ich die Feilen an Kunstnägeln ausprobiert. Einfach darauf losgefeilt, ohne mich für die Form zu interessieren. Komischerweise kamen keine missgeformten Nägel heraus. Die Frage war, liegt es an der regelmäßigen Formung von Kunstnägeln im Gegensatz zu Naturnägeln, oder gibt es andere Gründe für die gute Form.

Ziel des Artikels

Den mir bekannten Erläuterungen zur Nagelform geht es darum, wie eine gute Nagelform aussieht. Wie man sie erreicht, das wird kaum thematisiert. Wie man schlechte Formen verhindert, habe ich bisher noch nicht gelesen.

Andererseits lese ich immer mal wieder von einer Hakenform des Nagels, die Saite bliebe hängen usw. Von irgendjemanden habe ich gelesen, er hätte vor lauter Verzweiflung die Methode für Wasserwellen auf seinen Nagel angewandt. Leider ohne Erfolg.

Ich will Hilfestellung geben, wie man vielleicht manche Probleme vermeidet, bzw. zu erklären, warum manche Probleme bestehen.

Ich werde keine Zielform benennen, sondern Formungsprinzipien.

Konvex, konkav – schlechte Form

Wer sich so einen Nagel feilt, braucht keine Feinde mehr.

Zuerst, ich persönlich kontrolliere meine Nagelform hauptsächlich darüber, dass ich die Finger mit den Nägeln nach oben vor meine Augen halte. Ziel ist es, dass die Nagelkante nicht konkav aussieht. Der Blick von oben auf die Nägel bringt relativ wenig.

Was ist nun konkav. Vielleicht kennt mancher den Spruch noch aus dem Physikunterricht bei dem Thema Linsen:

Hatte die Frau Sex, ist Bauch konvex.
War die Frau brav, ist der Bauch konkav.

Wir sehen hier eindeutig eine konkave Form.

Vorgehensweise

Als ich wegen meiner oben berichteten Kunstnagelfeilereien ins Grübeln kam, stellt ich einige geometrische Überlegungen an. Die Theorie lautet, Feilenausrichtung und Blickwinkel machen die resultierende Kante aus.

Um meine räumlichen Vorstellungen zu überprüfen, bediente ich mich eines Konstruktionsprogramms (FreeCad) für 3D-Modelle. In diesem Programm kann eine Konstruktion so dargestellt werden, wie man sie in Wirklichkeit sieht.

Ich konstruierte mir einen Fingernagel und einen Feilenblock

Eigentlich ist es nur ein halber Fingernagel, weil die zweite Hälfte stört das Sehen später bei meinen Ausführungen erheblich.

Ich kann den Feilenblock ausblenden und sehe, was er “angerichtet” hat.

Dabei kann ich mir das Feilergebnis aus jedem Blickwinkel des Raumes ansehen.

Mancher wird jetzt sagen, aber ich feile ja nicht stur Heil mit einer bestimmte Feilenhaltung den Nagel runter, da kann ja nur ein Fiasko passieren.

Es geht mir darum zu zeigen, dass eine einfach begreifbare geometrische Regeln gibt, sodass ein Feilenansatz keinen Schaden anrichten kann.

Vielleicht ist jemand schon aufgefallen, dass man die Nagelform besser feilen will und sie danach schlechter ist. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass man diese Regel nicht berücksichtigt hat.

Das Sch(l)üsselprinzip

Ich habe in meinem Kopf viele Theorien aufgestellt, die sich alle zerschlugen, bis mir der Gedanke kam: “Ein Fingernagel ist wie eine runde Schüssel, die Kopf steht.”

Schneidet man eine Schüssel gerade mit z.B. einer Säge gerade durch und wendet dann einen Schüsselteil in verschiedene Richtungen, dann sieh der Schnitt selten gerade und meistens gebogen aus. Nägelfeilen ist letztendlich wie eine Schüssel durchzuschneiden und dabei richtig darauf zuschauen.

Die ersten Nagelfräsversuche

Im folgenden Bild sehen wir zwei gerade Kanten. Ich habe den Feilenblock neu ausgerichtet.

Im zweiten Bild sind diese zwei Kanten gekrümmt.

Dass ich den Blickwinkel geändert habe, dies ist klar. Aber habe ich die Lage der Feile zum Nagel geändert? Nein.

Jetzt ist die Position des Nagels wieder wie im ersten Bild, aber ich habe die Position des Feilenblocks geändert. Und wieder haben wir runde Kanten, obwohl der Feilenblock gerade Flächen hat.

Also einmal habe ich den Blickwinkel zum Fingernagel geändert und die Kanten sahen plötzlich rund aus. Aber als ich in der Ausgangsposition die Stellung des Feilblocks zum Fingernagel veränderte, sahen die Kanten plötzlich auch rund aus.

Also stellt sich die Frage, gibt es einen Zusammenhang zwischen Feilenausrichtung und Blickrichtung, der beim Formen der Nägel helfen kann.

Dazu mehr in einem weiteren Artikel.

Teile diesen Beitrag von Gitarrenunterricht Frankfurt

Der Beitrag wurde am Freitag, den 4. Februar 2022 um 08:06 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Fingernaegel, Gitarrentechnik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .