Fahrradphysik an Nagel und Saite
Scott Tennant schreibt auf Seite 34 von Pumping Nylon:
…what the string “sees” from its angle is a hill that has to be climbed.
Bei dem, was Scott Tennant nachfolgend schreibt, könnte man auf die Idee kommen, dass man mit einer steilen Rampe mehr Kraft braucht als bei einer flachen. Wieso bin ich auf die Idee gekommen? Wahrscheinlich weil mein Englisch nicht gut genug ist, um zu verstehen, was wirklich gemeint ist. Oder es gibt dasselbe Problem wie im Deutschen, die Begriffe werden zu unscharf verwendet und man muss sich aussuchen, was gemeint ist.
Da ich gerne mit dem Fahrrad Berge hochfahre, ging mir immer wieder mal die Frage durch den Kopf: “Wann bin ich eher oben? Wenn ich den Berg flach hochfahren muss oder steil?” Denn je steiler, desto kürzer die Strecke, aber auch desto langsamer fahre ich den Berg bei gleicher Leistung hoch
Also betätigte ich einen Leistungsrechner für Fahrradfahrer, der so etwas ausrechnen kann. Es kam heraus, je flacher, desto länger brauche ich. Es ist nicht sehr viel mehr, sondern geringfügig mehr. Ob dieses mehr am höheren Luftwiderstand liegt, weil man schneller fahren kann, wollte ich herausfinden. Dabei stellte ich fest, das Bergbeispiel dürfte ein falsches Bild sein, weil am Berg muss ich die Schwerkraft überwinden. Also suche ich herum und kramte in den Erinnerungsbruchstücken meines Physikunterrichts.
Wenn ich anschlage, erbringt mein Finger eine bestimmte Leistung und Kraft. Dann stößt der Finger und Nagel auf die Saite. Die Kraft des Fingers wirkt tangential zur Bewegungsbahn der Fingerkuppe. Die resultierende Kraft, die den Nagel über die Saite treibt, hängt von der Stärke der Steigung, also ihrem Winkel ab. Es ergibt sich folgender Formelwust
Das Ergebnis, wenn mein Finger die gleiche Kraft aufwendet, verlässt der Finger unabhängig von der Steigung den Nagel nach der gleichen Zeit, wenn die Saite den gleichen Höhenunterschied überwinden muss.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 5. Januar 2024 um 08:18 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Eingeschoben, Gitarrentechnik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .