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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Das Griffbrett als Klaviatur

Ein Schüler nimmt irgendetwas im Musikunterricht durch und dabei wird wie üblich auf eine Klaviatur zurückgegriffen. Deswegen stellte er mir die Frage, ob es solch ein System auf der Gitarre auch gäbe.

Weil mir zuerst nicht ganz klar war, worauf der Schüler hinauswollte, entstand unter anderem die Antwort, eigentlich seien auf der Gitarre mehrere Klaviaturen zueinander verschoben. Aber man würde sich nicht von links nach rechts bewegen, sondern von einer Klaviatur zur nächsten.

Es kam die Gegenfrage, warum die Bünde nicht eingefärbt wären, ob man da nicht ein Muster sehen könnte, wie auf dem Klavier?

Das fand ich auch interessant und entwarf einige Grafiken.

Als Erstes malte ich die Bünde genauso schwarz und weiß an, wie auf dem Klavier.

Irgendwie ein nicht sonderlich strukturiertes Bild. Also kam ich auf die Idee, die Stellen mit den Tönen f und c zu markieren.

Das fand ich auch nicht so ergiebig und probierte, die Tonkombinationen e-f und h-c zu markieren.

Dem Anfänger bringt das nichts, um zu lernen, wo die Töne sind. Aber mir wurde klar, wo vielleicht das Problem liegt, dass das Griffbrett so undurchsichtig verglichen zu einer Klaviatur ist. Wir haben zu wenige Finger oder zu schmale Hände. Deswegen wird das System der Halb- und Ganztonschritte nicht sinnlich erfahrbar, weil wir aus anatomischen zu früh die Saiten wechseln. Würden wir in einer Lage statt den üblichen zwei oder drei Tönen, vier oder fünf Töne pro Saite spielen, dann wäre die Struktur der Halb- und Ganztonschritte um einiges offenkundiger.

Ich habe von diesen Musikarten zu wenig Ahnung. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Gitarrenstile, die sehr viel mit Skalen arbeiten, eine Unterstützung oder zumindest neue Sichtweise auf die Organisation ihrer Skalen hätten.

Aber ich fragte mich, ob ich das Griffbrett doch irgendwie strukturieren könnte? Also färbte ich die Grundtöne weiß.

Meiner Meinung nach ist dies zu unübersichtlich. Man muss das Muster suchen. Es drängt sich bei weitem nicht so auf wie beim Klavier.

Die nächste Idee war, die Bereiche f-h und c-e in Schattierungen zweier Farbtöne zu gestalten.

Dies fand ich für das erste nicht so ergiebig und probierte nur mit einem Farbton und dessen Schattierungen zu arbeiten.

Ich persönlich finde beides unübersichtlich. Die letzten zwei Versuche betrachtend, überlegte ich mir, ob man etwas mit kleinen Terzen machen könnte. Als Erstes wollte ich aber die schwarzen Bünde behalten.

Ich probierte zwei Dinge.

Beide Versuche könnte den Skalenfreunden etwas bringen. Aber dem Anfänger nichts.

Dann probierte ich noch Vierbundräume farblich zu schattieren, mit Verzicht von schwarzen Bundfeldern.

In meinen Augen konfuser.

Je länger ich probierte, wurde mir klar, vielleicht muss man den Schülern von Anfang an das Halb- und Ganztonschrittsystem zu vermitteln, weil es sich nicht so stillschweigend vermittelt, wie auf dem Klavier.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 1. März 2024 um 08:31 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Musiktheorie abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .