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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Eine Art Kritik an den Ergoplaystützen

In dem Artikel Ergoplay – Rutschen von Saugnäpfen in der Führung mindern und dem Artikel Saugnäpfe für Ergoplay fixieren beschäftigte ich mich damit, wie man das Verrutschen der Saugnäpfe bei den Ergoplaystützen verhindern oder zumindest mindern könnte.

Durch ein Fahrradprojekt bin ich mit 3D-Druck in Berührung gekommen. Ich fing an, mir zu überlegen, ob ich nicht etwas konstruieren und dann 3D-drucken könnte. So sah ich mir die Ergoplaystütze sehr genau an. Mir fielen dabei Dinge auf, sodass ich gerade versuche, eine eigene Stütze zu konstruieren. (Was daraus wird, steht noch in den Sternen.)

Die Ausrichtbarkeit der Saugnäpfe

Vorab, ich nutze auf meiner Schelllackpolitur keine der Klebefolien. Wer schon einmal die Rechnung beglichen hat, eine Schelllackpolitur zur erneuern, versteht warum. Es handelt sich um einen niedrigen vierstelligen Betrag.

Am besten wäre es, wenn man die Saugnäpfe tangential zur Zarge ausrichten könnte. Bloß dies ist selten richtig möglich. Die Saugnäpfe stehen deswegen immer etwas unter Spannung und ich glaube, deswegen lockern sie sich eher, als wenn man sie optimal ausrichten könnte. Besonders nervig finde ich bei der Tappertstütze den einzelnen Saugnapf beim rechten Bein. Der hält so gut wie gar nicht, weil dieser am ungünstigsten zur Zarge positioniert ist.

Spannung im System

Einerseits weil die Fläche, die die Saugnäpfe bilden, nicht wirklich passgenau zur Zarge der Gitarre ist, andererseits, weil das Aluminium der Stütze eine gewisse Nachgiebigkeit hat, ruckt es plötzlich während des Spielens, weil sich mal wieder etwas zurechtrücken muss.

Unnachgiebigkeit

Andererseits ist das System zu starr. In letzter Zeit ist in mir der Wunsch aufgetaucht, meine Gitarre anders zum Oberkörper auszurichten. Der Gitarre wird aber mehr oder weniger eine parallele Ausrichtung zum unteren Bogen aufgezwungen. Dieser Bogen hat auch eine Tendenz, wie er gerne auf dem Oberschenkel liegt. Richtig optimal kann man die Gitarre nicht ausrichten.

Auch wenn ich von einer optimalen Ausrichtung schreibe, stelle ich mir die Frage, muss diese Ausrichtung fixiert werden oder wäre es schön, wenn die Stütze der Bewegung des Spiels nachgeben würde und könnte.

Ungünstige Statik

Mit diesem Punkt unterschreibe ich mein Todesurteil, wenn es die betreffende Schülerin liest. Bei einer meiner Schülerinnen rutscht die Stütze ganz gerne nach vorne weg. Es ist zwar immer bei der gleichen Hose. Aber ich habe festgestellt, je kleiner der Winkel zwischen Oberteil und Unterteil wird, desto größer ist die Neigung der Stütze wegzurutschen. Der Vorwärtsanteil des resultierenden Kraftvektors wird immer größer. Meine These, besonders korpulente Menschen dürften ein Rutschproblem mit der Ergoplaystütze haben.

Befestigung

Das ist nicht unbedingt ein Problem. Alle mir bekannten Stützen, die die Gitarre an der Zarge abstützen, klemmen die Gitarre oder nutzen Saugnäpfe. Ich frage mich, muss das sein oder lässt sich das anders lösen?

Probleme bei einer Eigenkonstruktion

Gewicht

Ich habe schon Teile meiner Entwurfsversuche bei Online-3D-Druck-Diensten hochgeladen, um zu sehen, wo die Kosten liegen. Einer dieser Dienste gibt dabei das Gewicht des Bauteils an. Das Endgewicht, was sich da andeutete, lies mich leicht zusammenzucken. Also legte ich die Ergoplaystütze auf die Waage. Sie wiegt nur knapp 200 Gramm.

Aluminium hat zwar eine doppelt so hohe Dichte, wie die meisten Kunststoffsorten, aber es ist vermutlich deutlich stabiler. Um eine ähnliche Sicherheit für die Gitarre zu bekommen, dürfte man diesen Stabilitätsmangel mit entsprechend mehr Material ausgleichen müssen.

Aluminium als solches kommt nicht infrage. Das simple Bauprinzip der Ergoplay lässt sich bei meinen Ideen nicht durchhalten. Auch ist meinen Recherchen nach Metallbearbeitung sehr viel teurer als Lohn-3D-Druck.

Mangelnde Maschinenbaukenntnisse

Eigentlich ist die Frage interessant, wie viel Belastung muss so eine Stütze aushalten, wie viel Material braucht man? Was für Zahlen man braucht, um dies zu berechnen, falls man das berechnen kann, habe ich immer noch nicht herausgefunden.

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Der Beitrag wurde am Samstag, den 12. Oktober 2024 um 08:08 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Ergoplay, Instrumente abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .